Wann sie damit anfingen, die Toten zu rufen, weiß im Nachhinein niemand so genau. Es begann doch als harmlose Jugendfreizeit auf dem Hof, aber dann wurden die Spiele der Kinder immer beunruhigender. Bis zu jener Nacht, von der sich die, die sie überlebten, bis heute noch nicht erholt haben.
Ein Schatten, der sich im lichtverschmutzten Hongkong zu verselbständigen beginnt. Ein Boxer, der gegen einen teuflisch guten Gegner kämpft. Eine verhängnisvolle Begegnung mit einem Erlkönig der Neuzeit oder ein Schachspiel mit einem Toten: Christiane Neudeckers Geschichten erzählen von dem winzigen Spalt, der sich von Zeit zu Zeit in unserem hoch technisierten Dasein auftut – sie versetzen mit hypnotischer Spannungskunst das Genre der unheimlichen Erzählung von E.T.A Hoffmann bis Daphne du Maurier in unsere moderne, nur scheinbar durchrationalisierte Welt …
Über Christiane Neudecker
Christiane Neudecker, geb. 1974, studierte Theaterregie an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch und lebt als freie Schriftstellerin und Diplom-Regisseurin in Berlin. Seit 2001 arbeitet sie mit dem Künstlerkollektiv phase7 zusammen, u.a. am Forum Neues Musiktheater, bei den Internationalen Festspielen Bergen oder dem New Vision Arts Festival Hongkong. Für die Deutsche Oper Berlin verfasste sie das Libretto zu »Himmelsmechanik – eine Entortung«. Christiane Neudecker wurde für ihre Romane und Kurzgeschichten mit zahlreichen Literaturpreisen gewürdigt, stand auf der SPIEGEL-Bestsellerliste und erhielt ein begeistertes Presseecho. Zuletzt erschien der Roman »Der Gott der Stadt«.
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