Vom Männer(g)lied über den Pillenjodler bis zum Schwangerschaftsverhütungsrap
Liebe und Erotik sowie das Vergnügen, diese zu verschlüsseln und in vielsagenden Bildern zu umschreiben, sind die essentielle Kraft vieler Volkslieder. Zu einer Zeit, in der alle Bereiche der Sexualität tabuisiert waren, stellten die Dichtung und die Musik wichtige Ventile dar. Dazu forschte der Wiener Ethnologe und Sexualwissenschafter Friedrich Salomon Krauss Anfang des 20. Jahrhunderts penibel und detailreich. Unter anderem publizierte er die „Jahrbücher für folkloristische Erhebungen und Forschungen zur Entwicklungsgeschichte der geschlechtlichen Moral“.
Diese stellen in mehrerlei Hinsicht auch heute noch eine wahre Fundgrube dar und aus diesem Schatz schöpfte die Musikethnologin und Musikerin Evelyn Fink-Mennel, wenn sie so ziemlich für alle Lebensthemen Liederprogramme zusammenstellt.
Hierzulande wissen nur wenige, dass es in Wien ein Museum für Verhütung und Schwangerschaftsabbruch gibt, gegründet vom Gynäkologen Christian Fiala. Ihm ist es ein Anliegen, einen vielschichtigen soziokulturellen und künstlerischen Zugang zum Thema Liebe und Sexualität zu schaffen.
Die Begegnung mit der Musikerin Evelyn Fink weckte das gegenseitige Interesse und die Idee war geboren, der Kulturgeschichte von „Sexualität und Gesellschaft“ eine musikalische Plattform zu bieten. Entstanden ist eine geistreiche CD mit einer Liedsammlung, beruhend auf erotischen Vierzeilern aus der Sammlung von Friedrich Salomon Krauss. (Silvia Thurner)
Label: Lotus Records
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